Thomas Scholz
27 Oct
27Oct

Die Grenzen unseres Handelns waren schon 1972 Thema einer weltweiten Studie von fast 1000 Wissenschaftlern, die nicht nur etwas politische Klugscheißerei in den öffentlichen Diskurs einbringen wollten, sondern eine grundlegende Einsicht zur Existenz des Menschen auf diesem Planeten entdeckten.

Der Mensch möge sich in seinem Tun selbst Schranken auferlegen. Und leider nicht nur aus Einsicht, wie alle Weisen aller Religionen mahnen.

Sondern aus Notwendigkeit, denn wenn wir es nicht täten, würde eine höhere Macht diese Entscheidung uns abnehmen !

Ich möchte nicht zwingend den Roman "Der Schwarm" bemühen, jedoch hat man mir in der Schule beigebracht, was ein Ökosystem kennzeichnet: Selbstreproduktion, Selbstorganisation, Selbstregulation.

Heute da es nach 50 Jahren Computer mit eben diesen Eigenschaften gibt, fällt es mir leicht, diese o.g. Wahrheit zu akzeptieren. Damals als ich den Bericht zum ersten Mal gelesen habe, verfügte ich unglücklicherweise über die Fähigkeit, diese Wahrheit zu fühlen: den Schmerz der Erde, und die Unerbittlichkeit ihrer Antwort. Damals war mir klar, dass ich genau 85 Jahre alt werden wollte, um beim Untergang der Erde noch dabei zu sein.

Heute, 2025, ist mir praktisch bewußt und vor Augen geführt, dass sich dieses Drama abspielt, und wie es sich abspielen wird. Die Veränderungen meiner Heimat, die flächendeckende Zunahme von verheerenden Umweltereignissen, die Unumstößlichkeit mathematischer Gewissheiten zeichnen ein klares Bild künftiger Ereignisse.

Die Gründung der Gemeinschaftsfarm und zukünftigen Stiftung (in Gründung) ist meine hilflose Konsequenz mit dem Ausstieg aus der marktwirtschaftlichen Landnutzung. Die Erde uns Menschen untertan machen, hat bereits zu Grenzen des Wachstums geführt, und wird weiter zum grundlegenden Wandel der menschlichen Gesellschaften zwingen, sei es durch Krieg, durch Flucht, durch Seuchen, Sterben,...... Anpassung ???

Wer mehr hat als andere wird dies verteidigen wollen oder abgeben müssen. Und die Anpassungen an die rasanten Veränderungen der Erdsysteme wird uns wie in einem Hamsterrad in Bewegung halten: der Wandel von Meeresströmungen und Meeresspiegel, Wetter und Niederschlagsverteilung, von Dürre und Landsterben, flächendeckende Abnahme der Fruchbarkeit. 

Bei diesen Umwälzungen geht es nicht um Kleinigkeiten, wie z.B. die Rettung des Steinkauzes durch vermehrte Erhaltung oder das Anlegen von Streuobstwiesen. Es geht ums GANZE !!!

Um das Ende des Wachstums, das Ende der Zerstörung des Planeten. Es geht um eine grundlegende Entscheidung von uns Menschen. Können wir gemeinsam mit einander Frieden schließen, können wir es mit der Erde, können wir es mit uns selbst. Krebskranke und Alkoholiker werden mit ähnlicher Entscheidung konfrontiert, denn sie sehen bereits ihr Ende. Und wer dann zu einer Entscheidung gekommen ist, und den Kampf ums Dasein gewinnen möchte, der wird sich mit der Entscheidung über Selbstbegrenzung nicht nur auseinandersetzen, sondern wird sie annehmen. Und das führt zu neuem Leben, zu neuer Zukunft.

Ob ich das noch erlebe, dass die Mehrheit der Menschen das zum Thema politischer Diskussion machen wird, sehe ich nicht. Die aktuellen Wahlergebnisse und das krampfhafte Festhalten am StatusQuo des vollgedeckten Tisches sind Vorzeichen blinden Steuerns in den Abgrund. Dass die junge Generation, unsere Kinder und Enkel unseren Egoismus ausbaden müssen, wird einfach ausgeblendet. Das Symbol der "3 Affen" hat sich zu sehr zu einer Volkseinstellung manifestiert. Selbst unser eigen Fleisch und Blut wird blind ins Verderben geschickt, weil die "Affen" die Oberhand über simple Weisheiten erlangt haben. 

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